Wurmparasiten
Gefahr für Hund und Halter!
Der Wurmbefall bei Hunden ist auch für die menschliche Gesundheit von großer Bedeutung. Wir wollen die wichtigsten Wurmarten kurz vorstellen, sowie ihre Auswirkungen auf Hund und Mensch und die Bekämpfungsmöglichkeiten. Würmer leben als Schmarotzer im Darm des Hundes. Sie werden von diesem als Eier oder Larven aufgenommen und entwickeln sich in verschiedenen Organen zu ausgewachsenen Würmern. Diese siedeln sich schließlich im Darm an und produzieren dort Eier, die entweder direkt oder über Zwischenwirte Ansteckungsquelle für andere Hunde oder auch für Menschen sein können. Die Wurmarten des Hundes unterteilt man unter praktischen Gesichtspunkten in zwei große Gruppen, in die Rundwürmer (Nematoden) und die Bandwürmer (Zestoden).
Rundwürmer
Erkennt man an ihrer nicht gegliederten Gestalt mit rundlichem Querschnitt und meist spaghettiähnlichem Aussehen. Sie scheiden mit dem Kot ihres Wirtes für das Auge nicht sichtbare Eier aus. Folgende Arten von Rundwürmern sind beim Hund von besonderen Bedeutung:
Spulwürmer:
sind die häufigste Ursache für Wurmbefall beim Welpen.
Die Übertragung auf die Welpen erfolgt durch das Muttertier – entweder bereits in der Gebärmutter vor der Geburt oder danach beim Säugen mit der Muttermilch. Ein Spulwurm produziert bis zu 200 000 Eier pro Tag, so dass infizierte Tiere eine überall vorhandene Infektionsquelle in der Umwelt schaffen. Die Wurmlarven machen eine umfangreiche Wanderung durch den Körper des Welpen, besonders durch die Muskulatur und Leber, wo sie lange Zeit verkapselt liegen bleiben können.
Hakenwürmer:
besitzen Zähne, mit denen sie sich in der Darmschleimhaut des Hundes festbeißen und Blut saugen.
Die Übertragungswege sind ähnlich wie beim Spulwurm. Als Besonderheit sollte erwähnt werden, dass sich Hakenwurmlarven auch durch die Haut bei Hund und Mensch bohren können.
Peitschenwürmer:
übertragen sich auf den Hund durch die Aufnahme der Eier mittels Nase oder Zunge.
Sie spielen beim Hund keine so große krankmachende Rolle.
Herzwürmer:
sind bei uns nicht zu Hause, haben aber durch verstärkte Reisetätigkeit und den Import von Hunden aus dem Mittelmeerraum an Bedeutung gewonnen.
In Südeuropa werden diese Würmer durch bestimmte Stechmückenarten auf Hunde übertragen. Sie können als bis zu 30 cm lange Tiere im Herzen leben und zahlreiche Larven produzieren, die mit dem Blut herumschwimmen. Ein Befall kann beim Hund lange unentdeckt bleiben, aber auch schwere Erkrankung mit Todesfolge ist möglich.
Bandwürmer
Sind im Querschnitt abgeflachte, in Glieder unterteilte Würmer, die wie eine Aneinanderreihung von Reiskörnern oder Blattnudelteilen aussehen. Mit ihrem Kopf sind sie im Wirt in der Darmschleimhaut verankert und produzieren sichtbare, die Eier enthaltenden Glieder, die aus dem Darm ausgeschieden werden und sich bewegen können. Sie benötigen Zwischenwirte wie Nagetiere oder Flöhe, die dann vom Endwirt (in diesem Fall vom Hund) aufgenommen werden.
Beim Hund kommen einige Bandwurmarten vor:
Der Hunde-, Fuchs- und Kürbiskernbandwurm.
Ihren eigentlichen Wirt, den Hund, schädigen die Bandwürmer meist wenig. Bei starkem Befall kann es zu Verdauungsstörungen oder Abmagerung kommen.
Besondere Bedeutung haben diese Würmer allerdings für den Menschen.
Anzeichen für Wurmbefall beim Hund
Leider bleibt ein Wurmbefall für den Besitzer meistens unbemerkt. Man kann davon ausgehen, dass 80 – 100% der Hundewelpen verwurmt sind, auch wenn viele keine Symptome zeigen. Ein aufgeblähter so genannter Wurmbauch kann ein Hinweis sein.
Häufige wiederkehrende Durchfälle und Abmagerung sind weitere Zeichen bei starkem Wurmbefall. Auch eine verzögerte Welpenentwicklung kann damit in Zusammenhang stehen. Beim erwachsenen Hund sind merkbare Anzeichen eher selten. Verdauungsprobleme, stumpfes Fell oder Rutschen auf dem After sollten an eine Verwurmung denken lassen.
Schadwirkungen der Würmer im Hund
Würmer entziehen dem Organismus wichtige Nährstoffe und Vitamine und produzieren zusätzlich Giftstoffe. Die zum Teil sehr komplizierten Wanderungen der Larven durch den Körper haben Beschädigungen der Organe zur Folge. So kann beispielsweise, während der Lungenpassage Husten auftreten, zu einem bedrohlichen Darmverschluss kommen oder Blutarmut hervorrufen. Außerdem beeinträchtigen sie das Immunsystem (Körperabwehr), so dass Impfungen wirkungslos bleiben oder der Wurmbefall Wegbereiter für andere Erkrankungen (z.B.: Parvovirose) sein können.
Gefahren für den Menschen
Spul-, Haken- und einige Bandwürmer können auf den Menschen übertragen werden (Zoonose).
Toxcariasis durch Spülwürmer.
Hauptansteckungsquelle sind mit Hundekot verschmutzte Sandkästen. Nimmt der Mensch Spulwurmeier auf, entwickeln diese sich zu Larven, die über die Blutbahnen in verschiedene Organe wandern. So kommt es zur Schädigung von Leber, Lunge, Milz oder Gehirn. Besonders gerne verkapseln sich Larven im Augenhintergrund, wo sie eine Beeinträchtigung des Sehvermögens verursachen. Außerdem wird ein Zusammenhang mit Asthmaerkrankungen vermutet. Die Spulwurminfektion verläuft beim erwachsenen Menschen oft unbemerkt, Krankheitserscheinungen zeigen überwiegend Kinder.
Hautmaulwurf durch Hakenwürmer.
Die Ansteckung des Menschen, besonders betroffen sind wieder Kinder, erfolgt durch ein Beleckt werden von Hund oder Katze. Der Bandwurm nistet sich im Dünndarm ein und kann unbemerkt bleiben oder Verdauungsstörungen hervorrufen.
Zystische Echinokokkose durch den Hundebandwurm.
Die Aufnahme der Bandwurmeier erfolgt über die Hände nach Streicheln von infizierten Hunden oder Kontakt zu verseuchter Erde.
Die Larven wandern durch den Körper hauptsächlich in Leber und Lunge, wo sie sich zu Blasen entwickeln, die bis zu 20 cm groß werden können.
Diese müssen dann operativ entfernt werden.
Alveoläre Echinokokkose durch den Fuchsbandwurm.
Dieses ist die schwerste und spektakulärste Wurmerkrankung, die beim Menschen zum Tode führen kann. Haupthausscheider ist der Fuchs, aber auch der Hund kann Ansteckungsquelle für den Menschen sein. Die Aufnahme der Eier durch den Menschen kann erfolgen durch den Verzehr von Waldfrüchten, durch den Kontakt zu Füchsen (Jäger) oder beim Umgang mit Hunden. Hunde wiederum können sich nur durch Fressen von befallenen Zwischenwirten wie Mäusen, infizieren. Im Darm des Menschen entwickeln sich Larven, die in innere Organe, mit Bevorzugung der Leber, wandern. Dort passiert dann das Fatale, dass sich daraus zahlreiche blasige Bandwurmanlagen entwickeln, die krebsartig in die Organe hineinwuchern. Krankheitssymptome können erst nach Jahren eintreten, wenn eine Operation nicht mehr möglich ist.
Vorbeugung und Behandlung
Zur Bekämpfung der Würmer und zur Gesunderhaltung von Mensch und Tier gibt es verschiedenen Möglichkeiten, wozu die Industrie vielfältige Präparate anbietet. Hygiene, wie Händewaschen nach Hundekontakt ist grundsätzlich wichtig, wie die routinemäßige Entwurmung beim Hund. Fachleute empfehlen für ausgewachsene Hunde eine vierteljährige Wurmbehandlung.
Welpen benötigen eine besonders intensive Wurmbehandlung, da sie sich immer wieder neu – über ihr Muttertier und die Umgebung infizieren. Als optimal wird die wöchentliche Wurmkur ab der 2 Lebenswoche bis nach dem Absetzen, angesehen.
Gleichzeitig sollte das Muttertier mit vierzehntäglichen Wurmkuren vor Infektionen bei der Welpenpflege geschützt werden.
Zum Schluss noch einmal:
Für die Gesundheit von Mensch und Tier ist die regelmäßige Wurmbehandlung und Flohbekämpfung (potenzieller Überträger) unerlässlich und damit vielleicht sogar Lebenswichtig!!!